Diese Woche in einem Gruppentraining stand bei einer Übung das Thema Chat-GPT für die Gestaltung der Inhalte von Präsentationen und Angeboten im Raum. Okay, das war zu erwarten. Das kannst du sicher nutzen und Zeit gewinnen, aber wo liegen die Grenzen? Etwas, was mir in den Kopf kam, war, dass Chat-GPT vielleicht deinen Inhalt schreibt, eine andere Künstliche Intelligenz (KI) deine Folien erstellt und die dritte, dir Bilder kreiert, aber worauf kommt es am Ende dann an? Wer geht denn am Ende zum Kunden, wer berichtet an den Chef, wer sitzt beim Bewerbungsgespräch vorm Personaler? Und sind es dann wirklich die Folien oder Inhalte oder etwa deine Authentizität, die überzeugt?
Auswirkungen Fremd- und Eigenwahrnehmung
Du wirst mir sicher Recht geben, dass du die letzten Meter ohne KI selbst gestalten musst. Und hier kommt deine Ausstrahlung in den Fokus. Sicher hast du schon mal Feedback erhalten, wie du auf andere wirkst. Und falls nicht, dann frag mal nach. Ich kann dir sagen, dass es interessant und/oder auch lehrreich ist. Man spricht hier von Fremd- und Eigenwahrnehmung. Und wir tendieren hier einen blinden Fleck zu haben – auch ich habe den. Aber genau die Wahrnehmung anderer ist das, was einen grossen Teil dazu beträgt, wie andere mit uns interagieren, zusammenarbeiten, oder auch, was sie von uns denken, falls sie uns noch nicht kennen.
Und am Ende ist unsere gelebte Authentizität, die unseren privaten und beruflichen Weg mitgestaltet.
Das bedeutet nicht, dass du dich in die eine oder andere Richtung verändern oder verbiegen musst. Du kannst so aber besser abschätzen, wie die Reaktion auf etwas sein wird, je nachdem was und wie wir etwas gestalten oder bearbeiten. Und das gilt auch im Bereich deiner spürbaren Sichtbarkeit oder deinem Eindruck. Wie sichtbar willst du sein – welchen Eindruck willst du hinterlassen.
Gibt es ein Zuviel bei Präsenz?
Lass mich dir ein Beispiel aus meiner Praxis geben
Letzens hatte ich eine junge Frau im Coaching, die unglaublich viel Knowhow und Potential hat, jedoch so voller Energie ist, dass sie über jeden drüber rauscht wie ein Tsunami. Das Wort Tsunami kam übrigens von ihr. Wir haben als erstes eine Bestandsaufnahme gemacht, was sie genau erreichen möchte und woran sie selbst (oder auch basierend auf Feedback anderer) in Bezug ihrer Sichtbarkeit arbeiten will.
Es geht also nicht nur um die schüchternen Personen, die an ihrem Auftritt arbeiten wollen, um sichtbarer zu werden. Bei ihr ging es mehr darum, ihre Energie zu bündeln, fokussiert die Themen zu präsentieren, die sie ihren Kunden vermitteln will und das in einer Art und Weise, wie auch diese folgen können. Und das spannende ist dabei, es geht dann viel tiefer, was die Ursachen angeht. Sie teilte mir mit, dass sie soviel Tempo hat, weil sie eigentlich ziemlich unsicher ist und ihren Selbstwert anzweifelt. Das hat mich total überrascht, weil für mich deutlich war, dass sie eine absolute Expertin auf ihrem Gebiet ist.
Ich setze hier also nicht an klassischen Präsentationstechniken an, sondern versuche zuerst einen sicheren Raum zu geben, um eine Basis aufzubauen für die weitere Zusammenarbeit zu gestalten. Wir sind noch im Prozess, aber gerade solche Herausforderungen liebe ich.
Der virtuelle Weg oder was das Gehirn macht
Ich habe letztens eine Keynote von einer Neurowissenschaftlerin gehört und habe mich sehr gesehen gefühlt. Sie geht davon aus, dass unser Gehirn nur dann Bestleistungen bringt, wenn wir es basierend unserer inneren Anlagen nutzen und nicht so, wie andere oder die Gesellschaft es von uns verlangen. Gerade im Arbeitsleben wird hier generell zu wenig Rücksicht genommen.
Eines ihrer Beispiele war ihre Abneigung zu reisen und auch die gesamte Organisation davon. Jedoch wird sie als Keynote-Speakerin international angefragt. Auf den ersten Blick ein unlösbarer Fall. Als sie sich dessen jedoch bewusst wurde, war sie kreativ und hat für sich die Lösung gesucht und auch gefunden. Sie hält ihre Keynotes inzwischen virtuell ab und macht das in einer Art und Weise, die mitreissend und inspirierend ist, auch ohne vor Ort zu reisen und präsentieren.
Ich kann dir sagen, dass ich selten so von einem Vortrag begeistert war und die Vorteile in solch einer Art und Weise sein Arbeitsumfeld zu gestalten, völlig nachvollziehen konnte. Und on top noch das erstaunliche, dass sie durch ihre ausgeklügelte Art zu präsentieren, ihre Zuhörer völlig in den Bann gezogen hat. Ihre Ausstrahlung war auch virtuell zu spüren. Und auch du kannst diese Authentizität erzeugen.
Authentizität im Arbeitsumfeld
Viele meiner Bekannten und Kollegen, die mich erleben, gerade auch im Businessumfeld würden sagen, dass ich extrovertiert bin. Nun, das ist nur die halbe Wahrheit. Ich bezeichne mich gerne als extrovertierte Introvertierte. Das hört sich wie ein Gegensatz an, der nicht möglich ist. Aber haben wir nicht alle zwei Seiten in uns, die unterschiedlich stark ausgeprägt sind?
Auch ich kann mich an Forderungen von meinen Arbeitgebern bzw. Chefs erinnern, die eigentlich gegen meine Natur gingen und ich mich zwingen musste, dem nachzukommen, weil «man es halt so macht». Rate mal, wie erfolgreich ich war… Und das beeinflusst dann wieder auf die Aussenwirkung und den Erfolg. Was waren Forderungen, die an dich gestellt worden sind und du dich einfach nur unwohl gefühlt hast?
Viele denken, dass ein guter Auftritt wie eine Präsentation oder auch ein Bewerbungsgespräch nur dann erfolgreich ist, wenn man sich maximal verbiegt und wie ein Schauspieler ein Abbild kreiert. Aber genau das Gegenteil ist auf die lange Sicht der Fall. Selbst wenn man den gewünschten Erfolg z. B. bei einer Bewerbung hat, dann ist man an einem Ort, wo man ja weiterhin schauspielern muss. Und das raubt dir massiv Energie, wenn du nicht mal entspannt agieren kannst.
Ich wage zu bezweifeln, dass das dann auf lange Sicht wirklich den angestrebten Erfolg bringt, denn es ist nicht deine Authentizität. Vielleicht kurz- oder mittelfristig, aber sind das dann nicht die Fälle für Burn-Out oder andere Krankheiten? Ist man am richtigen Ort, so fällt es leicht, Dinge anzugehen, man geht insbesondere auch gerne ins Geschäft. Überlege mal, wie viele Kollegen in deiner Umgebung sich am Sonntagabend auf dem Montag freuen oder dem ganzen zumindest neutral gegenüberstehen.
Fazit
Mir ist wichtig, dass Wirksamkeit oder auch Authentizität deines Auftritts deinen Anlagen entspricht, damit es auch längerfristig wirkt. Es gibt immer zahlreiche Dinge, die man umsetzen kann, ohne sich zu verbiegen. Ich helfe dir, deine Ausstrahlung so zu gestalten und zu stärken, wie es für dich und deine Ziele passt. Lass uns bei einem Gespräch kennenlernen und schauen, in welche Richtung wir gemeinsam arbeiten können.
