Warum der innere Kritiker beim Jobwechsel Vollgas gibt (und wie du trotzdem souverän startest)
Es ist 8:45 Uhr, dein erster Tag im neuen Job. Du sitzt im Auto vor dem Firmengebäude, checkst nochmal schnell dein Outfit im Rückspiegel und atmest tief durch.
Eigentlich solltest du dich freuen. Das ist schliesslich der Schritt, für den du gekämpft hast. Mehr Verantwortung, besseres Gehalt, neue Herausforderungen.
Aber statt Vorfreude? Dieses mulmige Gefühl im Magen.
Und dann meldet sich zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk dein innerer Kritiker:
„Was, wenn du nicht mithalten kannst?“
„Die haben einen Fehler gemacht – du gehörst nicht hierher.“
„Gleich merken alle, dass du überfordert bist.“
Hand aufs Herz: Ich kenne das selbst. Nach über 20 Jahren Corporate-Welt hatte ich auch Momente, wo ich dachte: „Barbara, wenn die wüssten, dass du manchmal nachts wachliegst und dich fragst, ob du wirklich so souverän bist, wie alle denken…“
Ich erinnere mich noch genau an meinen Wechsel aus der Sicherheit einer Big4-Beratung in die Selbstständigkeit. Da sass ich, mit einer Laufbahn, die sich sehen lassen konnte, und trotzdem flüsterte mein innerer Kritiker: „Du machst einen Riesenfehler. Was, wenn du scheiterst? Was werden die anderen denken?“

Das Verrückte: Je erfolgreicher ich wurde, desto lauter wurde diese Stimme. Als hätte sie Angst, dass ich zu selbstbewusst werden könnte.
Falls du das kennst: Du bist nicht allein. Jobwechsel Angst und der innere Kritiker gehen oft Hand in Hand – aber das lässt sich ändern.
Innere Kritiker beim Jobwechsel Angst verstehen: So löst Erfolg Panik aus
Hier ist das Verrückte, was mir irgendwann klar wurde: Je mehr du dich auf einen neuen Job freust – je stolzer du eigentlich auf deinen Mut sein könntest – desto schriller wird diese innere Stimme.
Das hat System: Unser Hirn ist kein Fan von Risiko. „Neu“ heisst für das Steinzeitgehirn erstmal potenzielle Gefahr. Also schaltet dein innerer Kritiker in den Vollalarm-Modus:
Du hast dich erfolgreich beworben → „Das war nur Glück“
Du wurdest ausgewählt → „Die kennen dich noch nicht richtig“
Du startest motiviert → „Warte ab, bis die ersten Probleme kommen“
Eine meiner Coachees wechselte von einer Spezialistinnen-Rolle in eine Führungsposition. Und ihr innerer Kritiker lief Amok: „Du hast noch nie ein Team geleitet. Du weisst nicht, wie das geht. Du wirst versagen.“
Was machte ihr männlicher Kollege, der zeitgleich eine ähnliche Rolle antrat? Sein Kommentar: „Wird schon klappen. Learning by doing.“
Das Resultat: Sie bereitete sich monatelang vor, las Management-Bücher, machte Kurse. Er fing einfach an. Beide waren nach 6 Monaten erfolgreich – aber mein Coachee hatte sich unnötig fertig gemacht.
Und hier kommt der Punkt: Sie war objektiv sogar besser qualifiziert als ihr Kollege. Sie hatte mehr Erfahrung, bessere Noten, stärkere Referenzen. Aber ihr innerer Kritiker redete ihr ein, sie wäre nicht gut genug.

Das ist typisch weiblich – und typisch frustrierend.
Diese Zweifel? Sie sind keine Schwäche. Sie sind ein Zeichen, dass dir der Schritt wichtig ist. Aber wenn der innere Kritiker bei Jobwechsel überhandnimmt, wird aus gesunder Anspannung lähmende Angst.
Innerer Kritiker Strategien: Die Top 3 Phrasen, die wir alle kennen
„Du hast nur Glück gehabt“
Der Klassiker. Alles, was dich hierher gebracht hat – dein Know-how, deine Erfahrung, deine Erfolge – wird klein geredet. Bullshit, sage ich. Glück ist, wenn Vorbereitung auf Gelegenheit trifft. Und du warst vorbereitet.
„Die werden schnell merken, dass du nichts kannst“
Der Impostor-Alarm. Als ob du eine Hochstaplerin wärst, die kurz vor der Enttarnung steht. Auch Bullshit. Wenn die dich eingestellt haben, haben sie deine Qualifikationen geprüft. Die sind nicht blöd.
„In deinem alten Job warst du wenigstens sicher“
Der Comfort-Zone-Verteidiger. Er malt dir aus, wie schön einfach alles war, als du noch wusstest, was du tust. Nostalgie-Bullshit. Sicherheit ist sowieso eine Illusion – auch in deinem alten Job hättest du entlassen werden können.
👉🏻 Und die Wahrheit: Du bist hier, weil du es kannst. Punkt.
Frauen und innere Kritiker: Warum wir ihn gefühlt abonniert haben
Sorry, liebe Männer, aber uns Frauen wird oft von klein auf beigebracht, dass wir leise, nett und fleissig sein sollen.
Also: Erst alles können, dann fragen – bloss nicht auffallen, bloss nicht „zu viel“ sein.
Was daraus wird? Wir glauben, wir müssten perfekt sein, bevor wir überhaupt loslaufen.
Das zeigt sich bei Jobwechseln so:
- Männer denken: „Ich wachse da rein“ → Frauen denken: „Ich sollte längst reingewachsen sein“
- Männer: „Ich bin hier, also gehöre ich hier“ → Frauen: „Ich muss beweisen, dass ich hierher gehöre“
- Männer konzentrieren sich auf Potenzial → Frauen fokussieren auf mögliche Defizite
Das Ergebnis: Wir bereiten uns über, starten verhalten und zweifeln länger – obwohl wir genauso qualifiziert sind. Manchmal sogar mehr.
Dazu kommt: Der innere Kritiker nutzt gesellschaftliche Botschaften als Munition. „Sei dankbar“, „Sei nicht zu fordernd“, „Mach dich nicht wichtig“ – all das wird bei Jobwechseln zum inneren Dauerbeschuss.
Während Männer oft einfach loslegen, stehen wir da und grübeln: „Darf ich das überhaupt? Bin ich nicht undankbar, wenn ich wechsle? Was, wenn ich versage?“
Die Antwort: Doch, du darfst. Nein, du bist nicht undankbar. Und Versagen gehört zum Wachsen dazu.
Jobwechsel Phasen: Momente, wenn der Kritiker Party macht
Ich kann mich noch gut an meinen letzten grösseren Neustart erinnern. Die erste Woche im neuen Team, lauter fremde Gesichter, gefühlt alle viel lockerer als ich.
Mein innerer Kritiker hat mir stündlich eingeflüstert:
- „Die anderen merken sofort, dass du keinen Plan hast“
- „Wahrscheinlich denken die: Wie ist die denn an den Job gekommen?“
- „Im alten Team war wenigstens alles klar, da konntest du glänzen…“

Kommt dir bekannt vor? Dann willkommen im Club der ehrlichen Menschen.
Was ich gelernt habe: Diese drei Jobwechsel Phasen macht jeder durch, nur spricht niemand drüber. Als ob es peinlich wäre, zuzugeben, dass man Zweifel hat.
Dabei ist es völlig normal. Sogar die selbstbewusstesten Menschen, die ich kenne, hatten diese Momente. Der Unterschied: Sie haben gelernt, dem Kritiker nicht das Steuer zu überlassen.
Phase 1: Pre-Start Panik („Was habe ich mir dabei gedacht?“)
Phase 2: Reality-Check Schock („Ich verstehe hier gar nichts“)
Phase 3: Integration-Angst („Ich passe nicht ins Team“)
Die gute Nachricht: Das ist alles normal. Die schlechte: Dein Kritiker wird dir das nicht sagen.
Inneren Kritiker stoppen: Mein persönlicher Dreiklang gegen Jobwechsel Angst
Erstens: Die 90-Tage-Erlaubnis
Ich hab mir selbst eine Lern- und Fehler-Erlaubnis gegeben – wirklich aktiv! Heisst: 90 Tage alles beobachten, ausprobieren, verzeihen. Sag deinem Kritiker: „Du hast drei Monate Pause.“
Zweitens: Die Erfolgsliste
Ich habe eine Liste geführt. Nicht nur die grossen, sondern auch die kleinen Schritte notiert: Das erste Mal „Ich habe keine Ahnung, erklär’s mir bitte“ gesagt – und siehe da, niemand hat gelacht!
Drittens: Der Haltungs-Shift
Statt „Ich müsste das wissen“ denke ich: „Ich lerne das jetzt.“ Du bist nicht hier, weil du alles weisst, sondern weil du’s schaffst, Neues zu lernen.
Mein Lieblingssatz, den ich auch meinen Kund:innen mitgebe: „Du bist nicht hier, um perfekt zu sein. Du bist hier, um zu wachsen.“
Diese drei inneren Kritiker Strategien reichen für den Anfang. Der Rest kommt mit der Zeit – und der Erfahrung, dass dein Kritiker fast immer übertreibt. Wie ein überbesorgter Elternteil, der dich vor allem beschützen will – auch vor den guten Sachen.
Echte Red Flags vs. Kritiker-Paranoia
Manchmal ist Unbehagen berechtigt. Nicht jeder Job passt zu jedem Menschen. Aber meistens ist es nur dein Kritiker, der durchdreht.
Echte Red Flags (ernst nehmen):
- Systematische Überforderung trotz Einarbeitung
- Toxische Arbeitskultur oder Führung
- Fundamentale Werte-Konflikte
Kritiker-Paranoia (getrost ignorieren):
- „Du lernst zu langsam“ (jeder lernt in seinem Tempo)
- „Die mögen dich nicht“ (Beziehungen brauchen Zeit)
- „Du gehörst nicht hierher“ (doch, sonst wärst du nicht hier)
Meine 6-Monate-Regel: Gib dir mindestens ein halbes Jahr, bevor du urteilst. Vorher ist alles nur Kritiker-Gequatsche.
Jobwechsel Coaching: Reden statt leiden
Ehrlich? Das Beste, was du tun kannst: Mit jemandem reden, der weiss, wie sich das anfühlt. Am besten mit jemandem, der die Sache nicht schönredet, sondern ehrlich sagt: „Ja, es fühlt sich unsicher an. Ja, du zweifelst. Aber das heisst nicht, dass du’s nicht kannst.“

Eine meiner Kundinnen wechselte nach 8 Jahren als Controllerin in eine Beratungsrolle. Ihr innerer Kritiker lief Amok: „Du kennst die Branche nicht. Du bist zu strukturiert für Beratung. Du wirst scheitern.“
Gemeinsam haben wir geübt, den inneren Kritiker zu erkennen – und dann aktiv gegenzusteuern. Bei jedem destruktiven Gedanken sagte sie laut: „Stopp. Das ist mein Kritiker. Das bin nicht ich.“
Wir haben auch ihre Controller-Superkräfte identifiziert: Strukturierung, Zahlenverständnis, Präzision. Alles Fähigkeiten, die in der Beratung Gold wert sind.
Das Ergebnis: Nach 6 Monaten wurde sie für ein Grossprojekt angefragt. Ihr Kommentar: „Gerade mein anderer Blick macht mich wertvoll. Nicht weil ich perfekt bin, sondern weil ich mutig war.“
Heute leitet sie ein Team von acht Beratern. Ihr innerer Kritiker? Meldet sich immer noch – aber sie lässt ihn nicht mehr zu Wort kommen.
Innerer Kritiker überwinden: Überlebensmodus vers. Wachstum
Ich kenne beide Seiten. Überlebensmodus ist anstrengend. Wachstumsmodus fühlt sich anfangs komisch an – macht aber frei.
Überlebensmodus (innerer Kritiker führt):
„Hoffentlich überstehe ich die Probezeit. Ich darf keine Fehler machen. Ich muss beweisen, dass ich hierher gehöre.“
Wachstumsmodus (du führst):
„Ich nutze die Probezeit, um anzukommen. Aus Fehlern lerne ich am schnellsten. Ich gestalte meinen Platz hier aktiv mit.“
Der Unterschied: Im Überlebens-Modus versteckst du dich. Im Wachstums-Modus zeigst du dich.
Du musst dich nicht für deinen Kritiker schämen. Die Kunst ist nur, ihn nicht das Steuer übernehmen zu lassen.
Bei jedem Jobwechsel stehst du vor der Wahl: Lässt du deinen inneren Kritiker fahren – oder fährst du selbst? Inneren Kritiker stoppen bedeutet nicht, ihn zum Schweigen zu bringen, sondern ihm zu zeigen, wer das Sagen hat.
Du hast dir den Neustart verdient. Du darfst Fehler machen. Und du musst das alles nicht allein schaffen.

Mein Fazit – und die Einladung für dich
Wenn ich etwas gelernt habe, dann das: Jede Veränderung fühlt sich am Anfang wackelig an. Das ist kein Fehler – das ist Wachstum.
Dein Kritiker will dich schützen – aber er hält dich auch klein. Du hast schon bewiesen, dass du Neues lernen kannst. Du hast schon bewiesen, dass du Herausforderungen meisterst.
Jetzt beweise es noch einmal – trotz deines inneren Kritikers.
Wenn du magst: Lass uns reden. Ganz unkompliziert, 30 Minuten, kostenlos – und garantiert ohne PowerPoint-Bullshit.
In einem kostenlosen Orientierungsgespräch schauen wir gemeinsam: Wie berechtigt sind deine Zweifel wirklich? Welche inneren Kritiker Strategien helfen DIR, deinen Kritiker zu beruhigen? Wie kannst du die ersten Monate souverän meistern und Jobwechsel Angst überwinden?
Für Frauen, die beruflich durchstarten wollen – ohne sich dabei von ihrem inneren Kritiker kleinhalten zu lassen. Jobwechsel Coaching für mehr Selbstvertrauen und souveräne Neuanfänge.
Ich freue mich auf deinen echten, ganz eigenen Neustart.